Sie erfreuen sich stetiger Beliebtheit: Lyrik-Videos. Wurden sie früher vor allem von Fans erstellt, nutzen heute sowohl die Majors als auch Indie-Labels das Videoformat, um ihre Songs online zu verbreiten. Die Ausführungen solcher Videos sind sehr vielfältig; manche spielen den Songtext vor einem unifarbenen Hintergrund ab, manche produzieren ein aufwändiges Video mit Bewegtbildern. Das zurzeit wohl populärste Beispiel ist das Lyrik-Video zu The Chainsmokers feat. Halsey – "Closer“, welches bereits sieben Monate nach Veröffentlichung auf Youtube 1,2 Milliarden Views erreicht hat. Das Lyrik-Video von Katy Perry zu ihrem Song „Birthday“ ist ebenfalls ein schönes Beispiel, denn hier wird der Text nicht nur vor den Bildern eingeblendet, sondern direkt in die Handlung integriert. Die Geschichte dreht sich somit um den Text.

Sie verbinden die auditive Ebene des Liedes mit der visuellen Komponente des Textes und erweitern somit das reine Hörerlebnis der Musik. Fans können die Wörter besser verstehen und somit den Inhalt nachvollziehen und für sich interpretieren.

Für Labels und Interpreten stellen Lyrik-Videos ein kostengünstiges Format dar, welches als Ergänzung zum offiziellen Musikvideo genutzt oder als Alternative für Songs fungieren kann, welche nicht als eigene Singleauskopplung erscheinen. Somit eröffnen sie einen weiteren Kanal, um neue Songs vorzustellen und ihre Zielgruppe zu erweitern. Neben dieser Promotion-Funktion können die Videos auch als zusätzliche Einnahmequelle dienen, indem ihnen eine Werbeschaltung vorangestellt wird.

Soundnotation stellt ein weiteres Extra zur Verfügung: Über die Texte hinaus können in dem Video auch die Noten des Liedes bereitgestellt werden. Auf diesem Wege wird es anderen Bands erleichtert, den Song nachzuspielen und zu covern. Neben einer Steigerung der Bekanntheit des Songs und der Mitwirkenden können beispielsweise auch zusätzliche Tantiemen durch Live-Aufführungen der Cover-Band generiert werden.