Noten und Blockchain-Technologie
Diskontinuität, Herausforderung und ständige Veränderungen sind die wohl zentralsten Schlagbegriffe, wenn es um die Komplexität der zahlreichen Datensätze geht, die aus dem stetigen Fortgang der Globalisierung und des Wandels resultieren. Gefordert werden daher zunehmend softwarebasierte Lösungen, die – im Zuge der Digitalisierung - Vorgänge prägnant analysieren, aufbereiten und sich innovativ den zahlreichen Herausforderungen zunehmender Verflechtungen gerecht werden. Seit einiger Zeit ist der Begriff des Blockchains in aller Munde. Was sich dahinter verbirgt lässt sich zunächst verallgemeinert als technologische Innovation - zunächst im Finanzdienstsektors zusammenfassen. Schließlich steckt hinter der vieldiskutierten Krypto-Währung Bitcoin ebenfalls die Blockchain-Technologie, wobei Bitcoin, Smart Contracts und Blockchain in einem engen und universellen Zusammenhang zueinanderstehen.
Herausforderung Lizenz - und Rechtechaos. Blockchain im Musikbusiness
Diese Technologie lässt sich dank ihrer hohen Entwicklung und Flexibilität mittlerweile auch für weitere Unternehmensbereiche als den Finanzdienstsektor anwenden. Somit wird in den Medien verstärkt in letzter Zeit die Vorteile der Blockchain - Technologie für die Musikindustrie diskutiert. Das kanadische Startup Peertracks basiert dabei beispielsweise auf der Blockchain-Technologie. Als Erste in diesem Umfeld wollen Gründer Cédrick Cobban und sein Team die Software nutzen, um im allgemeinen Royalty- und Lizenzierungs-Tumult aufzuräumen. Die komplexen rechtlichen Verflechtungen, die an nahezu jedem Musikstück (verschiedene Nutzungsarten, Verlage, Labels, Autoren, Produzenten, Texter etc.) haften, sollen dank der Blockchain aufgeschlüsselt, schneller und einfacher aufbereitet und die Zahlungen transparenter gemacht werden. Doch auch für den Musikfan selbst beinhaltet das Einsetzen der Blockchain nur Vorteile: Beispielsweise endet das Preischaos bei begehrten Konzerttickets. Mittels Smart Contracts können Konzerttickets individuell auf den Käufer zugeschnitten und gesteuert werden. Mittels der Bockchain ist es möglich den Ticketverkauf transparent darzustellen und für den Fan in Echtzeit nachvollziehbar zu machen.
Durchsichtig, klar, dezentral
So passt sich die Software den aktuellen hohen Anforderungen, denen sich auch die Musikindustrie stellen muss, an. Denn nicht nur die teilweise zahlreichen Personen / Künstler, die rechtlich an einem Song beteiligt sind, sondern auch die mittlerweile vielseitigen Konsummöglichkeiten von Musik schaffen eine enorme Komplexität im Verwertungs- und Transaktionsprozess. Angefangen beim interaktiven Musikstreaming, über Konzertbesuche, digitales Merchandise, bis hin zum Erwerb digitaler Noten, die Bandbreite an Vervielfältigungs- und entsprechenden Verbrauchermöglichkeiten scheint mittlerweile unausschöpflich. Dabei lässt sich diese weitgefächerte Ansammlung von kleinsten Datensätzen so gut, wie nicht manipulieren.
Manche dieser Auswertungsmöglichkeiten blieben bisher manchmal auch auf der Strecke, da es zu kompliziert war an die zahlreichen Rechteinhaber eines Songs abzurechnen. Insbesondere auch das Herausgeben von Noten war davon betroffen. Die aufwändige Rechteklärung und Abrechnung machte den Notensatz oft nur für große Hits rentabel. Hier ist jedoch dank der Blockchain Technologie mit einer Veränderung zu rechnen. Die Technologie spielt in komplexen Sachverhalten ihren Vorteil aus, da sämtliche Datensätze sowie Transaktionen transparent in der Blockchain-Historie registriert werden können und dauerhaft nachverfolgt. Noten von Soundnotation sind mittels MusicXML Kodierung bestens für die Blockchaintechnolgie gerüstet. Erste Einsatzmöglichkeiten werden bereits getestet.