MusicXML als Grundlage für digitale Anwendungen
MusicXML ist ein offenes Dateiformat, das den Austausch digitaler Musiknoten in moderner westlicher Notenschrift unterstützt. Das Format wurde im Jahr 2000 von Michael Good eingeführt und wird seitdem von Softwareexperten und Musikern weiterentwickelt. Bis 2011 gehörte das Format MusicXML dem Unternehmen Recordare, seit deren Übernahme durch die Firma MakeMusic verantwortet diese jetzt die Rechte an dem Format. Der Hersteller des bekannten Notensatzprogramms Finale stellt das Format zur lizenzgebührenfreien Nutzung zur Verfügung.
In Juni 2021 ist die neuste Version, MusicXML 4.0, in Zusammenhang mit Finale v27 veröffentlicht worden. Für die Finale Nutzer bringt MusicXML 4.0 mit sich viele überzeugenden Neuigkeiten bzw. deutlich verbesserte Unterstützungsmöglichkeiten von Eigenschaften wie Orchesterpartituren und transponierte Stimmen bishin zu Römischen Ziffern und Nashville Zahlen. Ein Nachteil für Nicht-Finale Nutzer ist, dass Finale v27 momentan das einzige Programm ist, was MusicXML 4.0 unterstützt. Jedoch mit der Zeit erwartet MakeMusic eine Kompatibilizierung der anderen großen Notensatzprogrammen.
Das allgemeine Ziel der Entwickler ist ein universell gültiges Standard-Format zum Austausch und zur Verbreitung digitaler Noten. Das Format bedient sich dafür der Methode XML (Extensible Markup Language), welche hierarchisch strukturierte Daten in einer Textdatei darstellt, die sowohl von Maschinen als auch von Menschen gelesen werden kann. Das frei verfügbare und noch häufig verwendetes Format MusicXML 3.0 bzw. 3.1 wird bereits von über 250 gängigen Notensatzprogrammen, Sequenzern und Notendatenbanken unterstützt. Aufgrund dieser plattformunabhängigen Nutzung können digital erstellte Musiknoten programmübergreifend gelesen, geschrieben und ausgetauscht werden. Die komplette Dokumentation und Geschichte zu MusicXML findest du beim World Wide Web Consortium (W3C).